top of page
Suche

LEUCHTENDER TRAUMSTRAND

  • Autorenbild: Pixelanimo
    Pixelanimo
  • 2. Sep.
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 13. Nov.


Bild Nordstrand Insel Rügen mit leuchtenden Nachtwolken
Nordstrand Insel Rügen mit leuchtenden Nachtwolken

Schon oft habe ich in der Zeit vor und nach der Sommersonnenwende, hier Bilder von den geheimnisvoll anmutenden, ‘Leuchtenden Nachtwolken‘ ((NLC / Noctilucent Clouds) gezeigt. Jedes Jahr während meines Sommerurlaubs checke ich täglich, auf der Seite des Leibnitz-Instituts für Atmosphärenphysik, ob das OSWIN-VHF-Radar aus der Mesosphäre/Mesopause ein Echo empfangen hat und es eventuell in der darauffolgenden Nacht eine Chance auf die seltenen Eiskristallwolken gibt.

An jenem Abend sah ich, dass es nur ein eher schwaches Signal gab und machte mir eigentlich keine allzu großen Hoffnungen, trotz des vorhergesagten klaren Nachthimmels. So war ich mit meiner Familie noch zum Sonnenuntergang am Strand unterwegs und als wir wieder in der Ferienwohnung waren, war es bereits 23 Uhr. Irgendwann gegen 1 Uhr schaute ich nochmal auf die Webcams der Umgebung, aber es waren keine Eiswölkchen zu sehen. Der Himmel war dunkel, bis auf einen hellroten Streifen am Horizont, so wie es um diese Jahreszeit immer hoch im Norden ist.

Aber irgendwie konnte ich nur kurz einschlafen und bereits 2:15 Uhr zog es mich schon wieder zum Balkon. Auf dem Weg dorthin sah ich, wie hell der Himmel plötzlich schimmert und sofort war klar…NLC-Alarm! In Windeseile war ich angezogen und mit meinem Fotokram am Fahrrad. Da das Display (so nennt man das) der Eiswolken nicht so hoch strahlte musste unbedingt ein Spot mit freiem Blick auf den Horizont her und ich entschied mich über einen Feldweg Richtung Nordstrand zu radeln. Obwohl das nur ca. 2 km sind, mutete die Anfahrt wie eine Ewigkeit an und man weiß halt vorher nie, wie lange die NLC leuchten werden. Dann erreichte ich endlich den Fahrradparkplatz, wo mein Rad um diese Zeit das einzige war und eilte die Treppe durch den Küstenwald vom Hochufer zum Strand hinab. Unten angekommen strahlte die Ostsee, durch die ‘Leuchtenden Nachtwolken‘ und den hellen Horizont, richtig silberweiß und der Anblick war einfach mega fantastisch.

Etwas nervös baute ich meine Kamera auf das Stativ und ich war froh, diesen Schnellstart hingelegt zu haben, da die Leuchtkraft dieser besonderen Wölkchen bereits rückläufig war und der bevorstehende Sonnenaufgang (1,5 Stunden später), tatsächlich schon zu dieser Zeit, den Himmel immer heller werden ließ. Leider verschwinden die ‘Leuchtenden Nachtwolken‘ dann bzw. man kann sie ab einem bestimmten Helligkeitsgrad nicht mehr sehen. Aber ich hatte es geschafft ein paar Fotos mitzunehmen und saß anschließend einfach nur im Sand, schaute in die schier unendliche Ferne und lauschte dem sanften Plätschern der Wellen, während der neue Morgen mich begrüßte.

Ich kann solche Momente eigentlich gar nicht angemessen mit Worten beschreiben, weil dieses Gefühl, dort zu sitzen und für einen Augenblick eins zu sein mit dem Ort an dem man sich befindet, einfach unbeschreiblich schön ist.

Irgendwann beschloss ich, zum Sonnenaufgang nicht zurück in der Ferienwohnung sein zu wollen, sondern noch einen anderen Spot anzuradeln. Kurzentschlossen lief ich wieder die Treppe hoch, schnappte mein Fahrrad, hatte dann noch kurz eine komische Begegnung, da mir auf dem Feld ein Betrunkener entgegentorkelte und sich lauthals artikulierte, wovon ich mich jedoch nicht von meinem Ziel abbringen ließ. So radelte ich noch zum Fischerdörfchen Vitt, aber davon erzähle ich dann ein anderes Mal.

 
 
 

Kommentare


bottom of page